Junger Bernstein zum Schutz der Pulpa

Kopal als HarzDer Name Kopal hat sich als Sammelbegriff für fossile und rezente Harze unterschiedlicher Beschaffenheit und botanischer Herkunft eingebürgert. Copalli ist ein Lehnwort aus Nahuatl, der Sprache der alten Azteken, womit die Ureinwohner Amerikas das Räucherharz bezeichneten, welches den Göttern auf den Altären dargebracht wurde. In seinem Aussehen ähnelt Kopal dem Bernstein und kann gelegentlich wie dieser Einschlüsse von Insekten oder anderen kleinen Tieren aufweisen, was ihn dann zu einem beliebten Sammlerobjekt macht. Kopal kann fast farblos und transparent sein oder einen satten gelben bis rötlichbraunen Farbton annehmen.

Fossile Kopale werden fast in allen Erdteilen gefunden, in Lagerstätten wenige Meter unter der Erde. Sie können einige tausend Jahre alt sein, sind damit jedoch jung im Vergleich zu Bernstein, der viele Jahrmillionen alt ist. Die Naturharze entstehen aus der verletzten Rinde von Koniferen- oder Leguminosen – (Hülsenfrucht) Gewächsen. Kopale werden zumeist nach ihrer Herkunft bezeichnet: Sansibarkopal, Manilakopal, seltener nach den Pflanzen denen sie entstammen, wie etwa der Kaurikopal, benannt nach der neuseeländischen Kaurifichte (agathis australis). Die ostafrikanischen Kopale gelten als die hochwertigsten, da sie in ihren Eigenschaften dem Bernstein am nächsten kommen. Die fossilen, auch als reife Kopale bezeichneten Harze sind hart, schwer löslich und schwer schmelzbar. Für die industrielle Weiterverarbeitung von größerer Bedeutung sind hingegen rezent gewonnene Kopale, sowie der Baumkopal, welcher direkt als Frischharz von Bäumen geerntet wird.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Kopale in Tausenden von Tonnen zur Lackherstellung nach Europa transportiert. Dabei wurden die härtesten Kopale für die widerstandsfähigsten Lacke verwendet. Heute werden in der Farbindustrie jedoch überwiegend synthetische Stoffe verarbeitet. Kopale, wie Naturharze insgesamt, finden nur noch dort Anwendung, wo Wert auf alte Techniken gelegt wird (insbesondere in der Malerei) und wo umweltfreundliche Materialien gefragt sind (beispielsweise in der Linoleumherstellung). Die von der Hoffmann Dental Manufaktur verwendeten Kopale für den gleichnamigen Lack sind rezent gewonnene Kopale aus Indonesien. Der Kopal wird mit Ethanol verflüssigt und erhält entsprechend seiner farblichen Beschaffenheit eine hellere oder dunklere Färbung wie bei einem Single Malt Whisky.

Kopal wird für die Herstellung thermoplastischer Abdruckmassen verwendet, er verleiht den Produkten ihren typischen Glanz und ihre Festigkeit. Vor allem dient Kopallack als Kavitätenlack zum Schutz der Pulpa.